Der Prophet Muhammad (saw) verglich den Menschen mit Edelmetallen, die aus der Erde entspringen:

الناس معادن كمعادن الذهب والفضة،
خيارهم في الجاهلية خيارهم في الإسلام إذا فقِهوا

Sinngemäß:

„Wahrlich, die Menschen sind wie Edelmetalle. Die besten von ihnen in der Zeit vor dem Islam sind auch die besten im Islam, insofern sie die Religion verstanden haben.“ (Bukhari 3383, Muslim 2638)

 

Daraus können wir entnehmen, dass wir einerseits Veranlagungen haben, andererseits diese – um im Gleichnis zu bleiben – schleifen, resp. verarbeiten müssen. Ansonsten haben wir wertvolle Ressourcen verschwendet.
„Hartes Training besiegt Talent, wenn Talent nicht arbeitet“, sagt man dazu vor allem in Sportlerkreisen. Keiner kann sich also auf gute Anlagen ausruhen.

Ibn Abbas (ra) überliefert dazu eine passende Begebenheit: Der Gesandte Allahs (saw) sagte zu Aschaddsch (ra):

„Du hast zwei Eigenschaften, die Allah, liebt: Sanftmügigkeit (Al-Hilm) und Bedachtsamkeit (Al-Anaah).“ (Muslim)

Eine weitere Überlieferung, die Asch-Schaukani als authentisch einstufte, berichtet Weiteres aus dieser Begegnung: Aschaddsch (ra) fragte den Gesandten (saw), ob diese Eigenschaften in seine Natur gelegt wurden oder aber erworben waren, worauf der Gesandte Allahs Muhammad antwortete:

بَلْ اللَّهُ جَبَلَكَ عَلَيْهِمَا  „Dir wurde dies in deine Natur gelegt.”

Ibn Al-Qayyim (r) kommentierte dies dahingehend, dass Eigenschaften eines Menschen einerseits natürliche und andererseits erworbene sind. Dies wird durch den folgenden Ausspruch des Propheten Muhammad (saw) weiterhin bekräftigt:

Abu Sa`ied Al-Khudary (ra) berichtete: „Einige Leute von den Helfern aus Medina bettelten den Gesandten Allahs (saw) an, und er gab ihnen. Sie bettelten ihn abermals an, und er gab ihnen weiter. Als sie ihn nochmal anbettelten, gab er ihnen wieder, bis alles ausging, was er besaß; dann sagte er zu ihnen:

مَا يَكُونُ عِنْدِي مِنْ خَيْرٍ فَلَنْ أَدَّخِرَهُ عَنْكُمْ، وَمَنْ يَسْتَعْفِفْ يُعِفَّهُ اللَّهُ، وَمَنْ يَسْتَغْنِ يُغْنِهِ اللَّهُ،وَمَنْ يَتَصَبَّرْ يُصَبِّرْهُ اللَّهُ، وَمَا أُعْطِيَ أَحَدٌ عَطَاءً خَيْرًا وَأَوْسَعَ مِنْ الصَّبْر
`Wenn ich etwas an Gütern besäße, so würde ich es euch nie vorenthalten. Und wer immer sich zurückhält, dem erspart Allah das Erbetteln bei den anderen. Und wer immer sich genügsam verhält, dem gibt Allah reichlich. Wer sich geduldig verhält, dem gibt Allah die Kraft dazu. Keinem wird etwas Besseres und Reichlicheres gegeben als die Geduld.“ (Bukhari)

In diesem Sinne mögen wir unser neben unserer Stärkenkultivierung auch unser brachliegendes Land wiederbeleben. Demut ist dabei sowohl für unseren Charakter, als auch für die Erde unersetzlich:

وَمِنْ آيَاتِهِ أَنَّكَ تَرَى الأَرْضَ خَاشِعَةً فَإِذَا أَنزَلْنَا عَلَيْهَا الْمَاءَ اهْتَزَّتْ وَرَبَتْ إِنَّ الَّذِي أَحْيَاهَا لَمُحْيِي الْمَوْتَى إِنَّهُ عَلَى كُلِّ شَيْءٍ قَدِيرٌ
„Zu Seinen Zeichen gehört, dass du die Erde demütig siehst. Wenn Wir aber Wasser auf sie herabkommen lassen, regt sie sich und schwillt. Gewiss, Derjenige, Der sie wiederbelebt, wird (auch) die Toten wieder lebendig machen, denn gewiss,

Er hat zu allem die Macht.“ (41:39)

 

Wir Menschen haben also einerseits Gott-gegebene Stärken, Stärken, die wir mit Seiner Hilfe den Brillantenschliff verleihen können. Zusätzlich können wir auch durch Anstrengungen zu Charakter-Stärke(n) in Bereichen kommen, in denen wir zunächst keine natürliche Begabung verspürten – und wer außer Allah weiß schon mit absoluter Sicherheit, was Gott-gegeben und was mit Gottes Hilfe erworben wurde?

… auf unsere gesegnete Charakter-Kultivierung!

 

Trainer Mohammed

Schlagwörter: , , Kategorien: Menschen sind BodenschätzePublished On: Juli 19th, 2020